6 – Faust im Watt

Faust geht heute mit ins Watt.

Das Watt ist dort, wo sonst das Meer ist, aber bei Ebbe und ablaufendem Wasser ‚trockenfällt‘. So sagt man dazu, wenn das Meer ganz weg ist.
Dann kann man dort ganz normal herum gehen. Naja, ein bisschen anders ist es schon. Manchmal sinkt man ein wenig ein, manchmal läuft man wie auf Beton oder auf Wellen

oder auf Gras oder auf Muscheln oder … Das Watt ist sehr unterschiedlich.

Schon nach wenigen Metern will Faust getragen werden, das Watt ist ja so unendlich weit.

Wenn man im Watt unterwegs ist, muss man aufpassen. Man darf nicht vergessen rechtzeitig umzukehren und man muss auf die klein aussehenden Bächlein aufpassen. Das sind die Priele.

Die sind nämlich gemein. Wenn das Meer so langsam zurückkommt, steigen diese als erstes an. Muss man auf dem Rückweg zum Festland durch so einen Priel hindurch, kann es sein, dass man bis zu den Knien oder noch tiefer im Wasser steht. Manch einer hat auch schon durchschwimmen müssen.

Faust will bald wieder runter, immer sieht er etwas Neues. Und ist mit der Nase natürlich vorne dran. Spaghetti?

Könnte man meinen 🙂 Das ist vom Wattwurm, dieser lebt im Watt und frisst immer Sand. Da hat es kleine Lebewesen drin, von denen ernährt er sich. Und hinten raus kommt auch wieder Sand, das sind die vielen Häufchen, die an der Oberfläche vom Watt landen. Faust verzieht sogleich sein Gesicht. Nein, das riecht nicht!

Gleich um die Ecke liegt ein dicker „Haarschopf“

und dahinter sieht es auf wie auf einer Wiese, da wächst ja Gras!

Faust ist nicht mehr zu halten, immer weiter, immer neue Dinge entdeckt er. Dabei sind wir schon ganz schön weit von zu Hause weg. Unsere Warf wird immer kleiner.

Bald drehen wir um, es gibt auf dem Rückweg noch genug zu entdecken. Faust ist vorsichtig, was ist denn das …?

Ganz langsam geht er darauf zu, das ist eine Schwertmuschel. Näher traut er sich dann aber nicht heran. Um die Ecke liegt wieder so ein großes Ding, da will Faust gar nicht näher ran.

Auch nicht als er erfährt, dass diese Auster ihm nichts mehr tun kann. Und so geht es weiter bis Faust auf einmal wieder anhält.

Hier kleben ein ganzer Haufen von Muscheln wie aneinander. Kurz bevor Faust wieder daheim ist, findet er noch eine richtige Ansammlung von kleinen Muscheln.

Er will noch anfangen zu zählen, gibt aber bald auf.

Faust ist richtig müde, als er zu Hause ist. Obwohl er immer wieder getragen werden wollte, ist er recht viel rumgesprungen.

5 – Faust am Lorenbahnhof

Faust staunt nicht schlecht, als er am Lorenbahnhof ankommt. Da stehen kleine Wägelchen dicht an dicht auf zwei Gleisen.

Natürlich will er da gleich aufsteigen.

Faust wird zum Lorenführer und möchte gleich los fahren. Aber so einfach geht das nicht. Das dürfen nämlich nur die Bewohner von Langeneß, die eine Lore besitzen. Damit dürfen sie auf dem Damm zum Festland hinüber fahren, wenn sie zum Beispiel einkaufen oder zum Arzt müssen.

Aber andere Leute dürfen nicht mitfahren.

Die Lorenbahn wurde früher einmal gebaut, um Baumaterial für die Halligen zu transportieren. Erst später durften dann auch die Bewohner fahren. Die bauen sich die Loren selbst zusammen.

 

So eine Fahrt zum Festland dauert ungefähr 30 Minuten.

Da kann es im Winter ganz schön kalt und nass werden, wenn sie so offen auf den Loren sitzen. Aber den Halligleuten scheint das nicht viel auszumachen, sie fahren bei jedem Wetter wenn es nötig ist.

4 – Faust an der Kante

Natürlich will Faust gleich los und zum Meer. Also gehen wir runter zur Kante, so sagt man hier zum Rand der Hallig. Rund um die Hallig verläuft an der Kante der Deich. Dieser schützt die Hallig und verhindert, dass diese vom Meer überflutet wird. Aber manchmal, wenn so richtig Sturm ist, steigt das Wasser so hoch, dass es auch über den Deich läuft, dann ist Landunter.

Aber ohje, als Faust an der Kante ankommt, ist vom Meer weit und breit nichts zu sehen.

Es ist gerade Ebbe. So sagt man dazu, wenn kein Meer da ist. Aber es kommt bald wieder, dann ist Flut. Ebbe und Flut wechseln sich immer ab, alle sechs Stunden, das sind die Gezeiten. Zweimal am Tag ist Ebbe und zweimal ist Flut. Also müssen wir noch etwas warten.

Als Faust später nochmals an die Kante geht, ist Flut.

Jetzt sieht das schon ganz anders aus. Faust freut sich.

An der Treppe kann Faust sehr gut beobachten, wie das Wasser langsam ansteigt, das heißt dann „auflaufendes Wasser“.

3 – Faust fährt mit der Fähre

Als Faust an der Anlegestelle ankommt, liegt die kleine Fähre schon im Hafen. Faust ist richtig aufgeregt, denn er war noch nie im Wattenmeer und nun soll es bald losgehen.
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Natürlich will er wie üblich ganz vorne mit dabei sein und alles genau sehen, wenn wir auf die Fähre fahren.
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Holterdiepolter und schon gehts über die kleine Verladebrücke direkt rauf auf die kleine Fähre, die bald losfährt und die Passagiere zu der Hallig Hooge und der Hallig Langeneß bringt.
Obwohl hier so richtiges Schietwetter ist, will Faust an Deck bleiben und den Möwen zusehen, die hinter der Fähre herfliegen.
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Am liebsten würde er hier rumtoben und nach den Möwen schnappen. Aber das geht ja nicht, sonst fällt er vielleicht noch von der Fähre.

2 – Faust im MoinMoin-Land

Faust verschläft fast die ganze Nacht.

Aber er wollte unbedingt dabei sein, wenn er durch den Elbtunnel fährt. Das ist etwas ganz besonderes, da fährt man nämlich unter einem großen Fluss hindurch.

Danach schläft Faust wieder ein und wacht erst auf, als er schon im MoinMoin-Land ist. Als er die Augen aufmacht, ist er mitten zwischen Windrädern.

Faust will das unbedingt genauer anschauen. Als er ausgestiegen ist, macht es immer wfff…wffff….wffff.

Das ist das Geräusch der rießengroßen Flügel, die sich im Wind drehen. Faust kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

1 – Faust fährt auf die Hallig

Faust macht seine erste Reise auf eine Hallig. Es ist die Hallig Langeneß, die liegt ganz im Norden von Deutschland, in der Nordsee.

Eine Hallig ist so ähnlich wie eine Insel, nur ist sie nicht ganz so hoch. Deshalb wird sie auch ein paar Mal im Jahr vom Meer überflutet, dann schauen nur noch die Häuschen auf ihren Warften aus dem Meer. Warften sind kleine Hügel, auf denen die Häuschen stehen. Das schauen wir uns später nochmals genauer an.

Erst einmal muss Faust lange fahren, bis er am Ziel ist.

 

© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, Frankfurt am Main

 

Gute Reise!

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