24 – Hegel und der Rucksack

Der Großvaddr hat angefangen den Koffer zu packen, weil er für ein paar Tage auf Langeneß möchte. Natürlich darf Hegel auch wieder mitkommen, es hatte ihm im Sommer ja so gut gefallen. Aber der Bursche war nirgends zu finden. Er saß nicht an seinem Lieblingsplatz, von dem er alles überblicken konnte und war auch nicht im Bett. Das macht er nämlich auch hin und wieder, verdrückt sich still und heimlich ins Bett für ein Nickerchen.

Egal wo Großvaddr auch nachschaut, Hegel ist nicht aufzufinden. Kurz vor der Abfahrt nochmals nachgeschaut und gerufen, aber von Hegel keine Spur.
Naja, länger warten ist auch nicht möglich, weil die Fähre pünktlich abfährt und sicher nicht auf Hegel wartet. Dann hat er eben Pech gehabt.
So startet Großvaddr alleine und fährt am frühen Abend los.

Mitten in der Nacht raschelt und knarzt es in der Nähe des Beifahrersitzes. Was war das denn? Hm… wieder Ruhe, vielleicht der Wind draußen. Aber nach einer Weile…. Ja was ist denn da los? „chrrrr…pfhhh…..chrrrr….pfschhfshhhh….chrrrrrr…tschhhhhhhh“ Da schnarcht doch jemand!
Und plötzlich bewegt sich etwas am Rucksack, er wackelt und es scharrt. Und plötzlich taucht Hegel auf.

„Hegel? HEGEL! Ja um alles in der Welt wo kommst Du denn her“ ruft der Großvaddr. „Du warst also der Schnarchzapfen!“

Hegel erzählt, dass er schnell in den Rucksack gehüpft ist, als er mitbekommen hat, dass es auf die Hallig geht. Er wollte auf jeden Fall dabei sein und dachte, es sei das Beste, wenn er gleich in den Rucksack steige. Nicht, dass er noch vergessen wird. Und weil es im Rucksack so dunkel ist, sei er wohl eingeschlafen.
Dieser Schlingel, versteckt sich einfach im Rucksack. Da hätte er ja ersticken können, bei all dem Zeugs das oben drauf gepackt war. Naja, es ist nochmals gut gegangen.

Es ist schon weit nach Mitternacht und die Hälfte der Strecke schon geschafft. Hegel sucht sich sogleich einen Logenplatz, von dem aus er alles beobachten kann, was auf der Autobahn los ist.

Und schon bald sieht er auch die Hafenanlagen von Hamburg.

„Der Elbtunnel, der Elbtunnel kommt gleich“ ruft er ganz aufgeregt. Da will er natürlich ganz vorne dabei sein. Mit der Nase an der Scheibe.

Am frühen Morgen und schon bald am Ziel wird erst einmal eine Schlafpause gemacht. Als es gerade anfängt Tag zu werden, geht es weiter. Jetzt ist es nimmer weit.


Draußen regnet es Bindfäden. Auf den Wiesen und Äckern steht überall das Wasser. Da könnte man selbst mit einen großen Traktor nicht mehr hinein fahren.

Noch im Supermarkt und am Hofladen kurz gehalten und eingekauft, schon geht es die letzten Kilometer zur Anlegestelle. Draußen pfeift ein frischer Wind und es ist sehr neblig.
Bald schon kommt die Fähre, die Hilligenlei, die vom Festland aus zur Hallig Hooge und Hallig Langeneß fährt.
Natürlich ist Hegel wieder ziemlich fluggs auf dem Armaturenbrett, vorne dran, um alles genau beobachten zu können. Und schon gehts los.

Der Kontrolleur winkt die Autos auf die Fähre und schon gehts rumpel die pumpel über die Rampe auf die Fähre.

Hinter uns kommt noch der Hallig-Kaufmann, dann fährt auch schon die Rampe hoch und der Schiffsmotor fängt an zu dröhnen. Der Kapitän dreht die Fähre noch im Hafen um und dann stampft sie sich durch die Wellen hinaus aufs Meer. Hegel macht ein paar Schritte auf dem Oberdeck und vor zum Bug.

Aber es ist so neblig, dass man kaum etwas sieht. An der Hallig Hooge will Hegel noch kurz zuschauen, es steigen viele Passagiere aus.

Danach dauert es nicht mehr lange, dann legt die Fähre auf der Hallig Langeneß an.

Zuerst dürfen die Transportwagen raus, der Traktor fährt auf die Fähre und zieht die Anhänger raus. Danach dürfen die Autos fahren. Jetzt ist vorne alles frei und auch die Passagiere dürfen an Land gehen.

Hegel ist etwas traurig, dass er außer Nebel kaum etwas sieht. Aber er hofft, dass sich das bald ändert.

Hegel freut sich, als er das Haus sieht, wo er wohnen wird. Es ist dasselbe wie im letzten Sommer. Da kennt er sich ja schon gut aus. Jetzt muss er aber erstmal helfen und das Gepäck in die Wohnung tragen und die Sachen einräumen. Als er damit fertig ist, schaut er aus dem Fenster und hüpft aufgeregt auf der Fensterbank umher. Draußen scheint die Sonne und er sieht jetzt wieder über die ganzen Fennen und das Wattenmeer.

Hegel ist mittlerweile ziemlich müde, die meiste Zeit war er beschäftigt mit schauen und rum turnen, immer auf der Suche nach dem besten Platz. Und er ist auch schon ganz schön lange wach. Er kann kaum mehr die Augen offen halten und verschwindet plötzlich ganz still und leise ins Zimmer nebenan, wo er auch schon seinen Lieblingsplatz auf dem Sofa gefunden hat. Es dauert nicht lange, da ist er schon eingeschlafen.

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