Jedesmal wenn wir auf der Hallig unterwegs sind und anschließend nach Hause wollen, muss Faust auf die Warft hinauf. Was denn das sei, will er wissen. Das ist eigentlich recht einfach. Eine Warft oder auch Warf ist ein kleiner Hügel auf dem Häuser stehen.
Diese Hügel wurden deshalb gemacht, da die Häuser sonst bei jeder Sturmflut unter Wasser stehen würden. Bei so einer Sturmflut bläst der Wind so richtig heftig und drückt das Wasser auf die Hallig.
Jede Warft hat ihren eigenen Namen, zum Beispiel Ketelswarf, Rixwarf oder Kirchwarf, die hier vorne heißt Norderhörn.
Die Warften sind alle so hoch gebaut, dass das Wasser bei einer Sturmflut nicht in die Häuser laufen kann. Sie mussten auch schon erhöht werden, weil die Stürme stärker wurden oder das Meer angestiegen ist. Man kann das oben gut sehen, wenn nämlich die Warftkrone etwas höher als der Hauseingang ist.
Damit man zu den Häusern auf der Warft kommt, führt zu jedem Haus ein Weg hinauf.
So ist man sicher aufgehoben, wenn einmal Landunter ist, also die ganze Hallig nach einer Sturmflut überschwemmt ist.
Auf jeder Warft ist auch ein Fehting. Das ist ein Teich, in dem das Regenwasser gesammelt wurde. Damit wurde früher das Vieh getränkt.
Eine Wasserleitung hat es früher auf der Hallig nicht gegeben. Die Leute, die hier wohnten, mussten zum Trinken, Kochen und Waschen auch das Regenwasser nehmen. Das haben sie aber in einer extra Zisterne, dem Sood, gesammelt. „Ohje“ sagt Faust, „haben wir es da einfach heute …“